Luchs
Im abgeschlossenen Monitoringjahr (2020/2021) konnten im Freistaat insgesamt 20 eindeutige Luchs-Nachweise (C1) sowie 8 unbestätigte Hinweise (C3) registriert werden. Dabei wurden die C1-Nachweise mit hoher Wahrscheinlichkeit in allen Fällen durch die drei polnischen Senderluchse „Mira“, „Pako“ und „Rumcajs“ verursacht (siehe News vom März 2021). Alle drei dismigrierenden Luchse trugen zwar Halsbandsender, die Datenübertragung der GPS-Sender fiel jedoch meist kurz nach Grenzübertritt aus, so dass eine kontinuierliche Verfolgung ihrer Wanderwege nicht mehr möglich war.
Nachdem „Pako“ im Spätsommer 2020 im Nationalpark Böhmische Schweiz (Tschechien) nachgewiesen werden konnte, gab es leider keine weiteren Hinweise mehr auf seinen Verbleib. „Mira“ erhielt nach ihrer Wanderung durch Sachsen Anfang Juli 2021 in Thüringen einen neuen GPS-Sender und hält sich nach wie vor in der Region um Wilhelmsdorf (Saale-Orla-Kreis) auf. Der nach Polen zurückgewanderte Kuder „Rumcajs“ musste aufgrund einer Erkrankung im März 2021 wieder eingefangen und in ein Quarantänegehege gebracht werden.
Aktuell gibt es keine sicheren Luchsnachweise in Sachsen
Das „Fachliche Rahmenkonzept zum Erreichen eines günstigen Erhaltungszustandes des Luchses in Deutschland“ wurde endabgestimmt, der Entwurf liegt nun zur Kenntnisnahme und Kommentierung bei den zuständigen Fachbehörden der Bundesländer.
Wildkatze
Die Ergebnisse des vom BUND Landesverband Sachsen e.V. alljährlich durchgeführten Lockstock- und Fotofallenmonitorings belegen bereits seit 2016 das Vorkommen einer kleinen Wildkatzenpopulation im Leipziger Auwald (derzeit ca. 15 Individuen). Auch im Werdauer-Greizer-Wald konnten sich inzwischen mehrere Wildkatzenindividuen etablieren. In beiden Gebieten ist Reproduktion nachgewiesen.
Für die kommende Saison (Januar bis April 2022) ist erneut ein kombiniertes Lockstock- und Fotofallenmonitoring im Leipziger Auwald, in der Dahlener- und Dübener Heide sowie im Werdauer Wald geplant